Es scheint eine Debatte in der Gesellschaft darüber ausgebrochen zu sein, inwiefern es sinnvoll ist, Arbeitnehmer wieder vermehrt ins Büro zurückzuholen. Nachdem die extremen Auswirkungen der Corona-Pandemie nach und nach verflachen, wünschen sich einige Unternehmen eine erhöhte Präsenz ihrer Mitarbeitenden. Gibt es hier tatsächlich einen Konflikt zwischen zwei sich widersprechenden Ansichten?
Eine aktuelle repräsentative Umfrage der KÖNIGSTEINER Gruppe und stellenanzeigen.de aus dem Januar 2024 zeigt auf, dass 31 % der Arbeitnehmer im Jahr 2023 weniger im Homeoffice gearbeitet haben als noch im Jahr zuvor. Das ist eine Entwicklung, die sich aktuell vielfach beobachten lässt. Dieser „Back to Office“ Trend hat natürlich Gründe, die vermutlich in den Regelungen der einzelnen Unternehmen zu finden sind. Doch warum ist es manchen Unternehmen so wichtig, ihre Angestellten wieder an den Büroschreibtischen sitzen zu haben?
Es gibt keine eindeutigen Belege dazu, ob die Produktivität im Homeoffice oder im Büro höher ausfällt. Die Tendenz neigt etwas mehr Richtung Büro, was auch die Umfrage der KÖNIGSTEINER Gruppe zeigt: 39 % der Befragten geben an, im Unternehmen produktiver zu sein, 29 % schätzen das für die Heimarbeit so ein. Doch Produktivität sollte nicht der einzige Faktor sein, an dem sich die Sinnhaftigkeit des Homeoffice misst. Für Arbeitnehmer sind unter anderem auch eine erhöhte Effizienz und Konzentrationsfähigkeit, die Flexibilität, sowie eine große Zeitersparnis durch den Wegfall des Arbeitsweges entscheidend. Das kann zu einer höheren Zufriedenheit und Ausgeglichenheit im Job führen.
Denn auch das legen Beobachtungen nahe: Unternehmen, die keine klaren Homeoffice-Regelungen anbieten, riskieren, sich für alte und neue Mitarbeiter zu disqualifizieren. In diesem Sinne dreht sich die Debatte nicht länger um die Frage, ob Homeoffice eine Option sein sollte, sondern in welchem Rahmen sich die Heimarbeit sinnvoll in die Unternehmenskultur integrieren lässt. Schließlich gibt es viele Varianten zwischen 100% Büro oder Homeoffice. Die Realität zeigt, dass die meisten Firmen auf hybride Arbeitsmodelle setzen. Auch bei der KÖNIGSTEINER digital setzen wir auf ein hybrides Modell mit klaren Regelungen. Zwei feste Bürotage pro Woche werden mit drei Tagen im Homeoffice kombiniert.
Unternehmen sollten sich darüber hinaus auch darin hinterfragen, inwiefern sie ihren eigenen Mitarbeitern vertrauen? Wer zuhause keine gute Arbeit leistet, wird vermutlich auch im Büro nicht das starke Zugpferd sein. Hier sollte es im besten Fall einen offenen Austausch zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten geben.
Auf dem umkämpften Arbeitsmarkt etablieren sich in teils rasanter Geschwindigkeit neue Regeln. Wenn Arbeitgeber darauf nicht entsprechend reagieren, werden sie es mittelfristig schwer haben im Wettbewerb um Fachkräfte. Eine Möglichkeit, die Belegschaft zu mehr Büropräsenz zu motivieren liegt darin, spezifische Anreize zu bieten. Das können finanzielle Benefits wie ein Zuschuss für Fahrtkosten oder Verpflegung sein, aber auch soziale Anlässe wie Team-Events. Auch ansprechend eingerichtete Büroräume, in denen sich konzentriert und angenehm arbeiten lässt, können hier ein Faktor sein.
Die Arbeit von zuhause aus hat sich schon jetzt als fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt etabliert. Für Unternehmen gilt es nun, einen ausgewogenen Umgang damit zu finden, der die Produktivität sicherstellt, die Mitarbeitenden zugleich aber nicht bevormundet. Dafür braucht es klare Regelungen und einen offenen Umgang mit den aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt.
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