Die Power von Lead Ads

Wie sie funktionieren und was sie können

Auf den ersten Blick mag es ungewöhnlich klingen, Mitarbeiter über soziale Netzwerke gewinnen zu wollen. In der Regel halten sich Menschen dort in ihrer Freizeit auf und interessieren sich vornehmlich für andere Themen als ihre berufliche Karriere. Anders als bei Business-Netzwerken wie LinkedIn und XING scheint es dementsprechend unwahrscheinlich, dass auf Plattformen wie Facebook oder Instagram aktiv nach Stellenangeboten gesucht wird.

Doch trotz dieser Umstände lassen sich auch hier sehr erfolgreiche Recruiting-Kampagnen realisieren, besonders mit dem Einsatz sogenannter Lead Ads. Mithilfe dieser Formular-Funktion können schnell, einfach und effizient Daten potenzieller Bewerber gesammelt werden. Diese Werbeform ist zwar nicht neu, erfreut sich aber insbesondere im Personalmarketing immer größerer Beliebtheit.

In diesem Artikel betrachten wir die Vorteile von Lead Ads und belegen das mit Zahlen aus unserer täglichen Arbeit. Darüber hinaus erklären wir, worauf bei der Umsetzung solcher Kampagnen geachtet werden sollte. Neben den positiven Aspekten geht es aber auch um die Herausforderungen und Schwächen von Lead Ads.

Was sind Lead Ads?

Eine Lead Ad ist ein Anzeigenformat, das eine klassische Anzeige mit einem Formular verknüpft, welches vom Nutzer einfach und schnell ausgefüllt werden kann. Darüber lassen sich beispielsweise Anmeldungen zu Events, neue Newsletter-Abonnenten oder aber auch potenzielle Bewerber generieren.

Die Anzeige besteht aus einem Beitragsbild plus Beitragstext, sowie einem Bild und Text für das Formular. Ergänzt werden kann das Formular durch individuelle Fragen, beispielsweise zur Ausbildung oder der Berufserfahrung der Kandidaten. Auch die Aufklärung über die Verwendung der Daten sowie ein Link zur Datenschutzerklärung dürfen nicht fehlen. Zuletzt kann ein abschließender Dankes-Text mit externer Verlinkung eingebunden werden.

Wer bietet Lead Ad Formate an?

Zuerst denkt man sicher an die Plattformen bei Meta: Facebook und Instagram werden häufig für die Leadgenerierung verwendet. Aber das sind keinesfalls die einzigen Netzwerke, die Lead Ad Formate anbieten. Recht neu ist die Implementierung bei den Business-Netzwerken LinkedIn und XING. Je nach Branche macht es Sinn, auf diese Plattformen zu setzen. Etwas überraschender vielleicht: Auch TikTok und Snapchat bieten mittlerweile die Möglichkeit, über Lead Ads die Daten interessierter Nutzer einzusammeln.

Die Anbieter haben also jeweils mehr oder weniger spezielle Kernzielgruppen. Die Wahl des passenden Social Media Kanals spielt also eine große Rolle dabei, die richtigen Personen zu erreichen.

Die Vorteile von Lead Ads

Wie bereits erwähnt liegt eine besondere Stärke von Lead Ads in ihrer Einfachheit. Es dauert nicht lange, das Formular auszufüllen und abzusenden, oftmals sind Kontaktinformationen, die ein Nutzer bei der jeweiligen Plattform angegeben hat sogar bereits vorausgefüllt. Zudem bieten sie eine große Barrierefreiheit in der Kontaktaufnahme. Nutzer können über den gesamten Prozess in der gut mobiloptimierten App bleiben. Das Ausfüllen ausschweifender Informationsfelder oder der Upload von Bewerbungsunterlagen sind nicht nötig. Im Vergleich mit dem Bewerbungsprozess über eine Website ist das deutlich nutzerfreundlicher und führt zu einem geringeren Bewerbungsabbruch.

Auch die Einrichtung und Pflege der Lead Ad sind verhältnismäßig einfach gestaltet. Voraussetzung ist ein Business Konto bei der jeweiligen Plattform. Mit einem kurzen Text und einigen wenigen Bildern kann man bereits starten. Die Leads lassen sich dann im Business-Manager verwalten oder herunterladen, um weiter verarbeitet zu werden.

Durch gezieltes Targeting lassen sich verschiedene Zielgruppen hervorragend ansprechen. Je nach Branche eignen sich manche Plattformen besser als andere. Wer auf der Suche nach Fahrern im Logistikbereich ist, sollte eher zu Facebook und Instagram greifen, anstatt sich auf LinkedIn oder Xing zu konzentrieren. Für Auszubildende sind TikTok oder Snapchat eine gute Wahl. Das kann zu überdurchschnittlich hohen Conversion Rates führen und bedeutet somit die Gewinnung einer Vielzahl an brauchbaren Leads.

Unsere tägliche Arbeit mit Lead Ads zeigt, wie effektiv solche Kampagnen sein können. Das Verhältnis von Klicks (auf das Formular) zu tatsächlicher Bewerbung beträgt nicht selten das Zehnfache im Vergleich zu einem konservativen Bewerbungsformular.

Herausforderungen

Wie bereits angeklungen sind Lead Ad Formate nicht für alle Branchen gleichermaßen attraktiv. Oftmals funktionieren sie besonders gut im sogenannten Blue Collar Bereich, also dem gewerblichen Arbeitsmarkt. Das schließt natürlich nicht aus, sie auch für Stellengesuche für akademische Arbeitskräfte zu nutzen.

Die Informationen, die Recruiter aus Lead Ads erhalten, sind begrenzt. Um ein vollständiges Bild des Bewerbers zu haben fehlen weitere Unterlagen. Deshalb geht es in erster Linie oft erst um den initialen Kontakt. Weitere Informationen können dann im Verlauf eingeholt werden.

Ein aktueller Trend im Recruiting findet sich auch im Bewerbungsprozess über Lead Ads wieder. Die Rede ist vom Ghosting der Bewerber. Die unverbindliche Struktur einer Bewerbung über soziale Netzwerke fördert dabei die Tendenz, sich auf Kontaktanfragen nicht mehr zurück zu melden.

Lead Ads sind ein zeitgemäßes, einfaches und effizientes Tool, um über soziale Netzwerke auch passiv suchende Kandidaten zu erreichen und den Bewerbungseingang deutlich zu erhöhen.