Stolpersteine in Stellenanzeigen

Im Bewerbungsprozess ist die Stellenanzeige meist der erste Kontaktpunkt mit potenziellen Kandidaten. Schon aus diesem Grund sollten Unternehmen besonderen Wert auf die Gestaltung der Anzeige legen. Zu oft wird dieser Schritt aber noch immer stiefmütterlich behandelt.

Wer sich um den ersten Eindruck nicht bemüht, vergibt eine wertvolle Chance. Eine durchdacht gestaltete Stellenanzeige kann bereits den Unterschied machen und für eine positive Grundstimmung sorgen.

Neben den inhaltlichen Themen und der textlichen Ausgestaltung, spielt natürlich auch das Layout eine entscheidende Rolle. Niemand scrollt sich gerne durch lange Textwüsten, die zum großen Teil aus den immer gleichen Floskeln bestehen.

Dabei muss es nicht mal darum gehen, eine besonders witzige, kreative oder innovative Anzeige zu haben. Schon mit einfachen Mitteln, lässt sich ein guter Effekt erzielen, mit dem man sich vom Wettbewerb abheben kann. Hier sind einige simple Beispiele für Fehler, die sich leicht vermeiden lassen.

Text & Ansprache

Eine unklare Stellenbezeichnung ist irreführend und kann zudem von suchenden Personen schlechter gefunden werden. Darum sollte die Stellenbezeichnung so eindeutig und klar wie möglich sein. Lange und komplizierte Stellentitel gilt es zu vermeiden, ebenso wie ausschweifende Beschreibungen der Aufgaben und Voraussetzungen. Die Konzentration auf das Wesentliche lohnt sich hier besonders. Die textliche Ansprache bietet außerdem die Möglichkeit, das Unternehmen auf eine etwas persönlichere Art darzustellen und sich nicht nur auf die rein faktischen Informationen zu versteifen.

Auch wenn das wie eine Selbstverständlichkeit klingt: Eine Stellenausschreibung sollte inhaltlich und förmlich vollkommen korrekt sein. Wünschenswert ist dabei auch eine konsistente Form nicht nur inhaltlich, sondern auch bei der Ansprache der Kandidaten. In der Stellenanzeige gesiezt, aber auf der Landingpage oder Karriereseite per Du begrüßt zu werden, hinterlässt einen seltsamen Eindruck.

Häufig werden in Jobanzeigen die Benefits des Unternehmens nicht klar kommuniziert. Dabei kann dieser Punkt den entscheidenden Unterschied machen, sich bei diesem Unternehmen zu bewerben oder weiter zu suchen. Warum nicht auch mal die althergebrachte Struktur aufbrechen und mit den Vorzügen der Ausschreibung starten, anstelle der Erwartungen?

Gestaltung & Layout

Je nachdem, wo die Anzeige veröffentlicht wird, kann der Gestaltungsspielraum eingeschränkt sein. Sofern die Möglichkeit besteht, ist es in jedem Fall ratsam, die Stellenausschreibung ansprechend zu gestalten. Ein angenehmes Layout mit visuellen Auflockerungen wirkt auf Kandidaten attraktiver als lange Textwüsten oder ausschweifende Formulare mit etlichen Pflichtfeldern, die auszufüllen sind.

Auch eine langwierige Navigation, bis zum endgültigen Absenden der Bewerbung kann ein Hindernis sein. Wie schon beim Texten der Anzeige sollte auch bei der Gestaltung der Fokus auf den wesentlichen und wirklich essenziellen Informationen liegen. Dazu gehört auch, dass auf einen schnellen Blick ersichtlich ist, wo man die Bewerbung abschicken kann. Ein entsprechender Button sollte gut gekennzeichnet und nicht zu klein oder versteckt sein.

Technische Hürden & Anforderungen

Um einen reibungslosen Bewerbungsablauf zu garantieren, sollten technische Hürden und Anforderungen so gering wie möglich gehalten werden. Die Anzeige und das Bewerbungsformular müssen barrierefrei und auf mobilen Endgeräten gut lesbar und navigierbar sein.

In manchen Fällen wird eine Registrierung bei einer Plattform vorausgesetzt, bevor man eine Bewerbung absenden kann.  Dieser Schritt wird mit großer Sicherheit viele potenzielle Bewerber vergraulen.

Schon ein verpflichtendes Bewerbungsanschreiben ist in vielen Fällen ein Grund, auf eine Bewerbung zu verzichten. Das zeigte beispielsweise eine Umfrage im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe aus dem Jahr 2024. Ein Drittel der damals Befragten (34 %) gaben an, ihre Bewerbung nicht abgeschickt zu haben, weil ein förmliches Anschreiben verlangt wurde.

Einen ähnlichen Effekt kann die Begrenzung auf E-Mails als Bewerbungsweg haben. Durch den zusätzlichen Schritt, sich vor der Bewerbung in seinem Postfach anzumelden, wird eine unnötige Hürde errichtet.

Solche Hürden lassen sich meist leicht vermeiden, was zu einem besseren Erlebnis im Bewerbungsprozess führt und den Bewerbungseingang auch deutlich erhöhen kann. Nicht immer müssen dafür die großen Geschütze aufgefahren werden. Auch vermeintlich kleine Veränderungen haben einen wirksamen Effekt.